New York Times Co. v. Sullivan

New York Times Co. v. Sullivan
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Name: The New York Times Company v. L. B. Sullivan
Zitiert: 376 U.S. 254
Sachverhalt
Verleumdungsklage eines Polizeikommissars gegen eine Anzeige in der New York Times
Entscheidung
Eine Zeitung kann nicht für falsche, verleumderische Äußerungen über das offizielle Verhalten eines Amtsträgers haftbar gemacht werden, es sei denn, die Äußerungen erfolgten in vorsätzlich bzw. grob fahrlässig.
Besetzung
Vorsitzender: Earl Warren
Beisitzer: Black · Douglas · Clark · Harlan II · Brennan Jr. · Stewart · White · Goldberg
Positionen
Mehrheitsmeinung: Brennan
Zustimmend: Warren, Clark, Harlan, Stewart, White
Angewandtes Recht
1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten

14. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten

Der Fall New York Times Co. v. Sullivan (376 U.S. 254) im Jahr 1964 führte zu einer der wichtigsten Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten im Bezug auf die Pressefreiheit. Seit diesem Fall muss in der angelsächsischen Rechtspraxis eine im Mittelpunkt des öffentlichen Interesse stehende Person, die ein Medium wegen Verleumdung anklagt, nachweisen, dass der Verfasser des Textes entweder vorsätzlich falsche Informationen publiziert hat oder während der Recherche grob fahrlässig (engl. "with reckless disregard") im Bezug auf das Herausfinden der Wahrheit gehandelt hat. Nur dann kann der Kläger Schadensersatzansprüche geltend machen.[1][2]

Die Doktrin, die aus diesem Fall abgeleitet wurde, ist als actual malice standard oder real malice bekannt. Sie ergibt sich aus einer Abwägung des Persönlichkeitsrechts mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung, die zweiterem einen Vorrang einräumt. Sie ist im angelsächsischen und hispanischen Raum bis heute Grundlage von gerichtlichen Entscheidungen, wurde jedoch beispielsweise in ähnlichen Fällen in Kanada und dem Vereinigten Königreich abgelehnt.

  1. The Best Supreme Court Decisions Since 1960 | Time. 10. Februar 2021, archiviert vom Original am 10. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2024.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/time.com
  2. Erwin Chemerinsky: Constitutional Law: Principles and Policies. Wolters Kluwer, 2015, ISBN 978-1-4548-4947-6, S. 1140 (google.com [abgerufen am 29. Januar 2024]).

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